Beziehungskompetenz nach Joachim Bauer

  • Bauer 2007 Beziehungskompetenz.pdfBauer Joachim: Beziehungskompetenz nach Joachim Bauer (Leicht verändert und mit Beispielen aus der Schule: Prinzip Menschlichkeit, Hamburg 2007 | 11 S.) pdf Beziehungskompetenz nach Joachim Bauer Anerkennung, Zugewandtheit und Vertrauen sind der neurobiologische Treibstoff der Motivationssysteme. Die wichtigsten Komponenten gelingender zwischenmenschlicher Beziehungen sind:1. Sehen und Gesehenwerden, 2. Gemeinsame Aufmerksamkeit, 3. Emotionale Resonanz, 4. Gemeinsames Handeln, 5. Grundsätzliche Kooperationsbereitschaft, 6. Das Verstehen von Motiven und Absichten 1. Sehen und Gesehenwerden Mit Hilfe des optischen Aufbereitungs- und Interpretationssystems STS2 (sulcus temporalis superior) nimmt der Mensch ständig intuitiv wahr, in welcher Weise er als Person von den ihn umgebenden Menschen wahrgenommen wird. Kleinste Signale geben ihm Aufschluss darüber, ob ihm ein „Ansehen gewährt“ wird oder nicht. Die Sprache hat für diesen Sachverhalt beredte Ausdrücke: „Er hat sein Ansehen verloren“,„Sie steht in hohem Ansehen!“, „Man würdigt ihn keines Blickes“, „Sie hat mir einen wohlwollenden / verzeihenden / vernichtenden / strafenden / anerkennenden Blick zugeworfen“ usw. Nichtbeachtung bzw. Beschämung ist ein Beziehungs- und Motivationskiller ersten Ranges und Ausgangspunkt für aggressive Impulse, wohingegen man inzwischen weiß, dass schon ein positiver Blickkontakt die Motivationssysteme aktiviert (