Mehrsprachigkeit im Vorschulalter

  • Carroll 2008 Mehrsprachigkeit im Vorschulalter.pdfCarroll Claudia : Mehrsprachigkeit im Vorschulalter. Kriterien für die Förderung von Mehrsprachigkeit für Kinder in Vorschuleinrichtungen. (Dissertation, 2008, Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften an der FernUniversität in Hagen). pdf Diese Dissertation entstand am Lehrgebiet Interkulturelle Erziehungswissenschaft in der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität in Hagen unter Lei-tung von Herrn Prof. Dr. Georg Hansen. Das Zweitgutachten wurde dankenswerterwei-se von Frau Prof. Dr. Ingrid Josephs des Lehrgebiets Psychologie des Erwachsenenal-ters erstellt. Ganz besonders danken möchte ich, neben vielen anderen, Prof. Dr. Georg Hansen und Ulrike Fromm, die die Arbeit während der verschiedenen Arbeitsphasen geduldig mit-getragen haben. Herr Prof. Dr. Hansen stand mir mit seinen Ermutigungen und seiner kritisch-konstruktiven Begleitung des Arbeitsprozesses kontinuierlich zur Seite und Ul-rike Fromm hat mir die Fertigstellung der Arbeit durch ihr mitdenkendes Korrekturle-sen, ihre Kompetenz bei formalen Problemen und ihre Herzlichkeit in allen Situationen grundsätzlich ermöglicht. 1 Einleitung Ausgangslage: Die im Jahr 2005 vorgelegte OECD-Studie zur Vorschulerziehung in Deutschland hat moniert, dass es ein großes Defizit an wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Vorschulerziehung, die der Politik und Praxis als Orientierung dienen könnten, gebe. Trotz fehlender Erkenntnisse sehen viele Politiker und selbst ernannte Fachleute die Lösung der nach der PISA-Studie beklagten deutschen Bildungsmisere in einer einseitigen frühen Förderung der deutschen Sprache. Mit der Schlagzeile „Jedes fünfte Kind muss zum Deutschkurs“ wird in dem am 10.08.2007 im Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlichten Artikel behauptet, dass „fast ein Fünftel aller Vierjährigen in NRW unzureichende Sprachkenntnisse“ habe. Das habe ein Sprachtest bei den 180 000 getesteten Kindern in diesem Alter, die in zwei Jahren eingeschult werden, ergeben. Der Artikel bezieht sich auf das zur Zeit durchgeführte Sprachförderungsprogramm der deutschen Sprache des Landes NRW. Als erster Schritt dieses Programms wird die Testung der vierjährigen Kinder, mit dem von der Universität Dortmund entwickelten Delfin4-Test, in den Kindergärten vorgenommen. Der Test ist in zwei Stufen unterteilt; die erste Stufe ist ein Gruppentest, bei dem mit dem Spiel „Besuch im Zoo“ die deutsche Sprachkompetenz überprüft werden soll. Sind Kinder bei diesem Test nicht erfolgreich, wird ein Einzeltest, der als „Besuch im Pfiffikus-Haus“ bezeichnet wird, durchgeführt. Fallen die Kinder durch die Tests, müssen sie zur deutschen Sprachförderung. Das Förderungsprogramm für die als defizitär getesteten Kinder besteht bisher aus Empfehlungen von der für das Konzept verantwortlichen Professorin Fried und aus einem Verweis auf andere Förderungskonzepte. Grundsätzlich obliegt die Konzeption und die fachliche Ausgestaltung der Sprachförderung dem Träger der jeweiligen Kindertageseinrichtung. Es gibt kein wissenschaftlich fundiertes und empirisch überprüftes Programm, das speziell als Folgeschritt des Delfin4-Tests entwickelt worden ist und den Erziehern in der Praxis zur Verfügung gestellt wird. Sollten Eltern ihre Kinder nicht zu der angeordneten Sprachtestung und Sprachförderung schicken, wird laut Kölner Stadtanzeiger (10.08.2007) ein Bußgeld gegen die Eltern verhängt.