Wissenschaftliche Evaluation des Projektes Integrierter Fachbereich – „Kurse in heimatlicher Sprache

  • Integrierter Fachbereich Zuerich.pdfSchuler Patricia :Wissenschaftliche Evaluation des Projektes Integrierter Fachbereich – „Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur im Oberstufenschulhaus Limmat A” in der Stadt Zürich, 2002 pdf Integrierter Fachbereich – „Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur im Oberstufenschulhaus Limmat A” in der Stadt Zürich-Schlussbericht-Patricia Schuler-Im Auftrag der Bildungsdirektion des Kantons Zürich, Projekt Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS),Markus Truniger und Tamara de Vito 1 Einleitung An der Volksschule im Kanton Zürich werden Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur angeboten, um die Integration von fremd- und mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen zu fördern.2 Sie umfassen wöchentlich 2 bis 3 Stunden. Allgemeine Ziele und Inhalte dieser Kurse sind nebst Entwicklung der Kompetenz der Herkunftssprache, die kulturelle Identitätsentwicklung, die Integration und Unterstützung von Minoritäten, die Bewusstseinsförderung und der interkulturelle Austausch. Im Weiteren sollen die Kurse präventiv gegen Fremdenfeindlichkeit in einer multikulturell geprägten Lebenswelt wirken. Zusätzliche Projektziele waren die Integration der Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur in den obligatorischen Stundenplan und eine Verbesserung der kursorischen Rahmenbedingungen, um den Lernerfolg zu erhöhen. Die anfallenden Kosten für die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur werden von den Herkunftsländern Italien, Spanien, Türkei, Portugal und der Stadt Zürich getragen. Das Oberstufenschulhaus Limmat A des Schulkreises Limmattal liegt im Industriequartier der Stadt Zürich und weist einen überdurchschnittlich hohen Anteil (80%4) fremdsprachiger Jugendlicher auf. Im Rahmen des kantonalen abteilungsübergreifenden Versuches an der Oberstufe (AVO) von 1989 bis 2001 wurde in diesem städtischen Projekt die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur – eine Doppelstunde am Dienstagnachmittag – in den bestehenden Schulbetrieb integriert und als obligatorisch für alle Limmat A-Schüler/innen des siebten und achten Schuljahres erklärt. Dies führte dazu, dass nebst den Kursen in albanischer, italienischer, bosnischer, türkischer, portugiesischer und serbischer Sprache, einen schweizerischen und einen internationalen (für Schüler/innen aus wenig vertretenen Nationen und Kulturen) Kurs in deutscher Sprache angeboten wurde. Seit Abschluss der AVO-Projektphase im Sommer 2001 finden die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur im Limmat A wieder wie zuvor auf freiwilliger Basis statt. 2 Untersuchungsdesign, Stichprobe und Fragestellung Die Lehrpersonen des Schulhaus Limmat A reichten bei der Kreisschulpflege des Schulkreises Zürich-Limmattal einen Antrag zur Evaluation der Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (abgekürzt HSK) ein. Daraufhin wurde der Antrag an die Projektgruppe “QUIMS” (Qualität in der multikulturellen Schule), der Abteilung Interkulturelle Pädagogik an der Bildungsdirektion des Kantons Zürich weitergeleitet. In Absprache mit den Lehrpersonen beauftragte die QUIMS-Projektgruppe den FS&S (Forschungsbereich Schulqualität & Schulentwicklung) des Pädagogischen Institutes der Universität Zürich, die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur im Oberstufenschulhaus Limmat A im Schulkreis Limmattal der Stadt Zürich bezüglich deren Auswirkung und Akzeptanz zu evaluieren. Die Grundlage des vorliegenden Evaluationsberichtes sind die qualitativ ausgewerteten Leitfadeninterviews mit den am Projekt Beteiligten. Die Interviews fanden nach Abschluss des Projektes HSK Ende 2001 und anfangs 2002 statt. Die Leitfragen zu den Interviews entstanden in Zusammenarbeit mit der Auftraggeberin, der Bildungsdirektion des Kantons Zürich, und basieren auf der Dokumentenanalyse des Berichtes über die erste Versuchsphase und dem Beschrieb des Oberstufenversuches im Stadtkreis 5.6 In der Folge wurden schweizerische und ausländische HSK-Lehrpersonen, ehemalige schweizerische HSKLehrpersonen, Regelklasslehrpersonen, Schüler/innen aus ersten und zweiten Oberstufenklassen, ehemalige Schüler, Eltern, Behördemitglieder der Schulpflege und des Schulkreises und Mitglieder der begleitenden Bildungsdirektion befragt