Mehrsprachigkeit durch immersive KiTas

  • Wode 2006 Mehrsprachigkeit immersive KiTas.pdfMehrsprachigkeit durch immersive KiTas. Eine überzeugende Methode zum nachhaltigen Fremdsprachenerwerb. (Walhalla Fachverlag, Regensburg/Berlin www.WALHALLA.de) PDF Trends/Projekte, Mehrsprachigkeit durch immersive KiTas, Henning Wode Mehrsprachigkeit durch immersive KiTas Eine überzeugende Methode zum nachhaltigen Fremdsprachenerwerb Hintergrund der Förderung von Mehrsprachigkeit: Nicht nur in Deutschland und nicht nur wegen der PISA-Ergebnisse sehen sich auch die Insti-tutionen der vorschulischen Bildung – Kindertagesstätten, Krippen etc. – heute tief greifen-den Forderungen gegenüber: Sie sollen stärker in das Bildungssystem integriert werden, um Schwächen in der schulischen Bildung zu beseitigen, zumindest aber zu mildern. Als einer der Schwerpunkte gilt dabei die Sprachförderung im Allgemeinen und die Förderung von Mehrsprachigkeit im Besonderen. Um Letzteres geht es in den nachfolgenden Überlegungen. In der gegenwärtigen Diskussion um die Verbesserung des deutschen Bildungssystems ist es beinahe zu einem Allgemeinplatz geworden, zu fordern, die Zeit vor der Einschulung ein-zubeziehen, um das Lernpotenzial der Kinder dieses Alters zu nutzen. So berechtigt derar-tige Überlegungen und so groß der gegenwärtige Konsens auch sein mögen, all das nutzt wenig, wenn nicht auch gezeigt wird, wie sich diese Vorgaben erreichen lassen und ob sie bei den zurzeit verfügbaren Optionen und Ressourcen überhaupt realistisch sind. Hier setzt dieser Beitrag an. Zu lernende Sprache wird Arbeitssprache: Der Ausgangspunkt ist das geradezu atemberaubende Niveau, das Kinder in der neuen Sprache erreichen, wenn KiTa und Grundschule die Immersionsmethode* anwenden. Bei der Immersionsmethode wird die zu lernende Sprache konsequent als Arbeitssprache ver-wendet, und zwar in der KiTa für den gesamten Tagesablauf und für alle Anlässe; in der Grundschule als Unterrichtssprache in allen Fächern außer Deutsch. KiTa und Grundschule kooperieren hierbei als Verbund, das heißt, dass die im Alter von 3 Jahren im Kindergarten begonnene Sprache anschließend in der Grundschule kontinuierlich weiter gefördert wird. Dieser Beitrag ist erwachsen aus den Erfahrungen, die seit 1996 mit dem Erwerb des Engli-schen im Verbund der Claus-Rixen-Schule und der AWO-Kindertagesstätte in Alten-holz/Kiel unter intensiver, wissenschaftlicher Begleitung gemacht wurden. In diesem Bericht geht es zwar „nur“ um die Zeit in der KiTa, es ist aber für das Verständnis dieser Zei-len enorm wichtig, dass stets zweierlei bedacht wird: Einerseits kann dieses so erfreulich hohe Niveau am Ende der Grundschule ohne den Beitrag der KiTa-Zeit nicht erreicht wer-den; und andererseits sollte der Verbund von Schule und KiTa nicht dazu führen, dass letz-tere verschult wird. KiTa sollte KiTa bleiben.