SOHA

Chancen sichern – Gesundheit fördern – Familie stärken

SOHA ist ein Gesundheitsförderungsprojekt an Grazer Volksschulen, das die ganze Familie der Volksschulkinder und auch die Lehrer/innen in den Mittelpunkt verschiedener Maßnahmen  stellt.

Ausgangspunkt des Projektes bildete die an der Universität Graz erschienene Studie „ene mene mu – wie gesund bist du?“, die Gesundheitszustand und –verhalten von Grazer Volksschulkindern untersucht und dabei zeigt, dass jene Kinder, die unter schwierigen sozio-ökonomischen Bedingungen leben, ein höheres Risiko haben, krank zu werden. Das bildet einen Umstand ab, der schon vielfach belegt wurde: Im Gesundheitsbereich existiert keine Chancengleichheit.

Aufbauend auf diese Analyse entwickelte das Integrationszentrum Steiermark des Österreichischen Integrationsfonds gemeinsam mit dem Kooperationspartner deutsch_und_mehr ein Gesundheitsförderungsprojekt für vier Grazer Volksschulen (VS Schönau, VS Afritsch, VS Bertha v. Suttner, VS Triester). Diese liegen in tendenziell ärmeren Stadtvierteln von Graz und entsprechend ist auch der Anteil von Kinder mit Migrationserfahrung an diesen Schulen sehr hoch.

Die Lehrer/innen der Schulen sahen den Bedarf vor allem im Bereich eines Projektes, das auch die Eltern an Bord holt. Vielfach gestaltet sich die Elternarbeit an diesen sehr bunten Schulen höchst schwierig. Die häufige Erklärung, dass sich Eltern mit Migrationserfahrung wenig für den Schulalltag ihrer Kinder interessieren, ist aus Sicht des SOHA-Projektteams stark zu hinterfragen. Tatsächlich existieren viele Barrieren, die einer aktive Teilnahme  der Eltern am schulischen Leben ihrer Kinder entgegenstehen. Das Projekt SOHA arbeitet niederschwellig, partizipativ, mit vielen Kooperationspartner/innen von Migrant/innen-Vereinen und stark an den Bedürfnissen der Zielgruppe angelehnt.

Es werden im Rahmen von SOHA über eine Laufzeit von 2 Jahren Maßnahmen in vier Bereichen an den Schulen durchgeführt:

·Erstens gibt es durchgehend Deutschkurse mit Gesundheitsschwerpunkt für Eltern an den Schulen. Für kostenlose Kurse im Wohnumfeld der Eltern mit inkludierter Kinderbetreuung gibt es einen großen Bedarf. So werden einerseits die Eltern an die Schule geholt und sprachlich und inhaltlich auf die restlichen Angebote des Projektes vorbereitet und andererseits geben die Kurse auch eine Ausdrucksfähigkeit, die für ein gesundes Leben in Österreich zentral ist.

·Zweites bilden Eltern-Kind-Abende an den Schulen die Möglichkeit, Eltern über verschiedenste Gesundheitsthemen zu informieren und Erfahrungen auszutauschen. Kinder erarbeiten in der Zwischenzeit dieselben Inhalte spielerisch. Die Themen, die einem breiten Gesundheitsbegriff entsprechen, können von den Eltern mitbestimmt werden.

·Drittens gibt es auch Lehrer/innen-Workshops, bei denen Lehrer/innen zu wichtigen Gesundheitsthemen informiert werden und lernen, wie sie die Inhalte auch in der Schule umsetzen können. Auch hier werden die Themen gemeinsam mit den Lehrer/innen festgelegt.

·Viertens gibt es einmal im Semester Familien-Workshops an jeder Schule, bei denen die gesamte Familie an die Schule kommen kann, um Sportarten auszuprobieren, Vereine kennen zu lernen und gemeinsam zu kochen etc.

Neben Bewusstmachung, Information und Diskussion zu Gesundheitsthemen geht es im Projekt SOHA vor allem auch um die Verbesserung des Austausches zwischen Eltern, Kinder und Lehrer/innen an den teilnehmenden Schulen. Starke soziale Beziehungen sind ein wesentlicher Faktor für ein gesundes Leben. Immerhin wird Gesundheit heute allgemein definiert als ein Zustand des Wohlbefindens. Die Stärkung des Netzwerkes rund um die Kinder an den Schulen trägt dazu bei und sichert auch die Nachhaltigkeit des Projektes.

SOHA wird durch den Fonds Gesundes Österreich, den Österreichischen Integrationsfonds und das Land Steiermark (Abteilung Gesundheit) finanziert.

Für weitere Informationen www.soha-gesundheit.at, oder:

Mag. Christa Schüßleder, MA
Integrationszentrum Steiermark
+43 (0) 316 / 84 17 20 118
christa.schueszleder@integrationsfonds.at